Hitzestress vermeiden – Stallklima im Sommer

Rindermast

13. Juli, 2025
Robert Windauer

Der Sommer stellt die Mastrinderhaltung vor besondere Herausforderungen. Hohe Temperaturen, stehende Luft und hohe Luftfeuchtigkeit können die Gesundheit und Leistung der Tiere erheblich beeinträchtigen. Während Rinder mit Kälte meist relativ gut zurechtkommen, reagieren sie auf Hitze deutlich empfindlicher – erste Anzeichen von Hitzestress treten bereits ab 25 °C auf!

Was passiert bei Hitzestress?
Rinder verfügen nur über eine begrenzte Fähigkeit zur Wärmeabgabe. Steigt die Umgebungstemperatur steigt die Atemfrequenz - die Tiere fressen weniger, zeigen vermehrtes Liegen oder auch Unruhe – und die täglichen Zunahmen sinken. Auch Klauen- und Atemwegserkrankungen können zunehmen. So wirkt sich Hitzestress direkt auf das Tierwohl und die Mastleistung aus.

Achtung bei Schwerkraftlüftung: Grenzen im Sommer

In vielen Ställen erfolgt die Belüftung über sogenannte Schwerkraftlüftungen, also über natürliche Thermik. Diese funktioniert gut bei kühleren Außentemperaturen mit deutlichem Temperaturunterschied zwischen Stall und Umgebung. Im Sommer jedoch versagt dieser Mechanismus häufig – besonders bei Windstille und starker Sonneneinstrahlung auf das Dach oder den First.

Die Folge: Der Luftaustausch ist kaum noch gegeben, Frischluftzufuhr und Schadgasabtransport sind unzureichend – das Stallklima kippt, und Hitzestress nimmt deutlich zu.

Abhilfe schafft hier eine gezielte Lüftung – ob natürlich durch Öffnungen in den Seitenwänden oder technisch unterstützt durch entsprechend ausgelegte und richtig positionierte Ventilatoren. 

Wichtig ist: Die Luft muss zu den Tieren kommen – bei Hitze ist dabei auch stärkere Luftbewegung durchaus erwünscht, da sie zur Abkühlung und somit zur Entlastung beiträgt.

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    5 Tipps für ein gutes Stallklima im Sommer:

    1. Luftzirkulation gezielt fördern
    Zugluft ist im Sommer nicht unbedingt ein Problem – im Gegenteil: 
    Eine spürbare Luftbewegung kann Hitzestress wirksam reduzieren.
    Aber Achtung: Bei starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen kann sich die Situation schnell ändern!
    Sinkt die Temperatur in den Abend- oder Nachtstunden deutlich ab, kann ungeprüfte Luftführung plötzlich zur Gefahr werden.
    Deshalb gilt: Lüftung regelmäßig kontrollieren – besonders morgens und abends. So lassen sich unnötige Zugluftrisiken in den kühleren Stunden vermeiden, ohne auf Luftaustausch bei Hitze zu verzichten.


    2. Sonneneinstrahlung reduzieren
    Sonnenschutz an offenen Stallseiten anbringen.
    Dachflächen isolieren, um Hitzebildung zu mindern.

    3. Wasser ist Leben – besonders im Sommer
    Ständige Verfügbarkeit von sauberem, kühlem Wasser.
    Ausreichende Anzahl an Tränken, idealerweise mit hohem Durchfluss.

    4. Fütterung im Sommer
    👉 Alle wichtigen Informationen zur Fütterung bei hohen Temperaturen findest du im Blogbeitrag: https://www.landwirt-masterclass.com/achtung-bei-der-mastrinderfuetterung-im-sommer/

    5. Mikroklima im Ruhebereich beachten

    Trockene, gut eingestreute Liegeflächen wirken temperaturausgleichend – aber Vorsicht:
    Bei Stroheinstreu kann die Mistmatratze zusätzliche Wärme erzeugen, was den gewünschten Wärmeabtransport vom Tier behindert.

    Dieses Risiko steigt bei hoher Außentemperatur deutlich an – es entsteht eine Art "Wärmepolster" unter dem Tier.
    Mögliche Lösungsansätze aus der Praxis:
    • Entmistungsintervalle in Hitzeperioden verkürzen.
    • Bei Tretmistställen kürzere Strohlängen verwenden, um dünnere Mistmatratzen zu ermöglichen.

Regelmäßig prüfen – aus Sicht der Tiere

Die einfachste und zugleich effektivste Kontrolle des Stallklimas: Gehe in die Bucht! Nimm die Perspektive deiner Tiere ein – spüre Temperatur, Luftbewegung und Geruch direkt im Tierbereich. Verlasse dich dabei nicht nur auf Technik oder Außentemperaturen, sondern auf deine Wahrnehmung im Stall.

Denn: Ein gutes Stallklima ist nicht nur entweder warm oder kalt, sondern den Umständen entsprechend - angenehm und ausgeglichen – genau so, wie es deine Tiere brauchen.

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Viele schöne Grüße
Robert Windauer


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