Ich habe mir jahrelang die besten Methoden und Tools zur optimalen Rindermast Fütterung zusammengetragen. Hier einige Erkenntnisse daraus.
1.) Futtermittel in der Rindermast Fütterung
Als Hauptkomponente in der intensiven Rindermast kommt Silomais zum Einsatz, da dieser die beste Verwertbarkeit für Wiederkäuer und dabei die höchstmögliche Energiedichte hat.
Wichtig hierbei ist die richtige Sortenwahl – angepasst an den Standort, die richtige Bestandesführung und der optimale Erntezeitpunkt. Das Ende der Teigreife und ein Trockensubstanzgehalt von 35% gelten als optimaler Richtwert.
Es sind natürlich unbedingt die betrieblichen Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Dauergrünlandflächen können sinnvoll in Form von Grassilage in die Ration mit eingebracht werden. Bei Grassilageanteilen bis zu 40% der Ration kann man noch sehr gute Tageszunahmen erreichen. Voraussetzung hierfür ist die perfekte Silierung von jungen Grasbeständen, um möglichst nährstoffreiche und gut verdauliche Silagen zu erzeugen.
Zur Strukturergänzung hat sich die Strohfütterung bewährt und mittlerweile etabliert. Stroh hat im Vergleich zu Heu eine wesentlich bessere Strukturwirkung.
Als energiebetonte Kraftfutterergänzung kommen üblicherweise Weizen, Gerste und Körnermais zum Einsatz. Grundsätzlich ist zu sagen, dass bei einer großen Vielfalt an Komponenten die Fresslust und die Verträglichkeit steigen.
Bei der Eiweißergänzung stehen sehr viele Möglichkeiten zur Auswahl. Lange Zeit war importierter Sojaextraktionsschrot Standard in der Mastrinderfütterung. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und auch der Wirtschaftlichkeit empfinde ich es aber als Gebot der Stunde diesen Einsatz auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Mittlerweile haben sich etliche Varianten etabliert, welche sowohl leistungs- und kostenmäßig mit Sojaschrot mithalten können, oder diesen oft sogar deutlich ausstechen. Wichtig für die Auswahl ist aber auf jeden Fall ein entsprechend hoher Eiweißgehalt um die Gesamtration ausgleichen zu können.
In der Praxis haben sich Rapsextraktionsschrot, Rapskuchen, Getreideschlempe (Actiprot) sehr gut bewährt. Sofern es logistisch möglich ist, empfehlen sich auch Mischungen daraus.
In der Kälberfütterung spielt der geeignete Milchaustauscher eine große Rolle. Eines der Hauptkriterien ist die Proteinqualität. Als hochwertigstes Protein ist Magermilchpulver ein oft bekannter Inhaltsstoff. Weiters soll auch die Qualität der verwendeten Fette mit in die Entscheidungsfindung des geeigneten Milchaustauschers einfließen. Nicht zuletzt beim Preis gibt es in der ganzen Produktpalette enorme Unterschiede.
2.) Optimierte Futterration und Futterplan für die Rindermast Fütterung
Voraussetzung für die Erstellung einer Rationsberechnung und eines Futterplanes ist das Wissen um die Nährstoffgehalte der eingesetzten Futtermittel.
Erfahrungsgemäß gibt es bei den Grundfuttermitteln, wie Mais- und Grassilage die größten Schwankungen. Eine, mindestens einmal pro Jahr durchgeführte Futteruntersuchung ist ein Muss für eine bedarfsgerechte Rationsgestaltung.
Trockensubstanzgehalt, Umsetzbare Energie, Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche, Verdaulichkeit, Calzium, Phosphor, Magnesium, Kalium und Natrium sind die wichtigsten Parameter, die ermittelt werden müssen und in der Rationsgestaltung in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden sollten.
In der Praxis gilt es den unterschiedlichen Nährstoffbedarf im Lauf der Mastperiode so genau wie möglich abzudecken. Dies kann bei größeren Herden in Form von eigenen Rationsmischungen für die entsprechenden Gewichtsgruppen, oder bei kleineren Bestandesgrößen in Form von manuellen Ausgleichskraftfuttergaben geschehen.
Im Sinne der Tiergesundheit muss es immer höchste Priorität sein, die Fütterung so wiederkäuergerecht wie möglich zu gestalten. Strukturierte Rohfaser ist einer der wichtigsten Faktoren um eine Stimulation der Pansenwand bzw. der Pansenzotten erreichen zu können.
Hierbei hat sich die Zufütterung von bestem Stroh sehr gut bewährt.
Oft ist die errechnete Ration nicht die tatsächliche gefressene Ration. Der Futterrest im Barren ist täglich zu beurteilen.
Ziel ist die Futtermenge so reichlich zu bemessen, dass ca. 1h vor der nächsten Fütterung ca. 1% Futterrest im Trog bleibt.
Das heißt, bei 2.000 kg verabreichtem Futter darf sich ein Rest von ca. 20 kg je Tag ergeben. Dies sind meist grobe Spindel- und Stängelteile des Silomaises, oder auch längere Teile aus Futterstroh. Dementsprechend wird bei der nächsten Fütterung korrigiert.
Die Zusammensetzung der Ration soll gleich bleiben, man verringert aber bei der nächsten Mahlzeit die Menge auf ca. 95 %. Diese Menge wird beibehalten, bis der Barren wieder leergefressen ist. Im umgekehrten Fall ist bei der nächsten Mahlzeit das Futterangebot auf 105 % zu erhöhen.