Die Fütterung optimaler Maissilage spielt in der Rindermast eine zentrale und wesentliche Rolle. Möglichst hochwertig eingebrachte Silage - über die Fütterungssaison in möglichst gleichbleibender Qualität.
Die jährliche Maisernte und damit neue Futtergrundlage stellt hier jedoch eine Herausforderung dar, welche gutem Management bedarf.
Ein wesentlicher Punkt nach erfolgter Ernte ist:
Welche Futtergrundlage hast du NACH dem Maissilieren?
Bei manchen Betrieben ist es übliche Praxis - vor allem aus Gründen mangelnden Siloraumes - den gerade eben silierten Maissilo innerhalb kürzester Zeit oder zum Teil sogar unverzüglich zu öffnen und mit dem Verfüttern zu beginnen.
Mehr oder weniger wurden die Silagevorräte aus dem Vorjahr aufgebraucht - zum Teil die neue Ernte auf die Reste des Vorjahres draufsiliert.
Vorsicht ist angebracht!
Diese Vorgangsweise kann erhebliche Probleme mit sich bringen!
- 1Eine unzureichend lange Gärdauer bringt die Gefahr von Nacherwärmung samt entsprechenden Hygieneproblemen mit sich!
Die Erfahrungen aus der Praxis, sowie zahlreiche Untersuchungen zeigen eine stark verminderte aerobe Stabilität von Silagen aus zu früh geöffneten Silos.
Damit verbunden tritt eine starke Vermehrung von Hefe- und Schimmelpilzen auf. Gefahr der Nacherwärmung!
Idealerweise sollen wir von der Silierung bis zum Beginn der Siloöffnung eine Gärdauer von 8-10 Wochen einhalten! Als absolute Untergrenze empfehle ich zumindest 4-5 Wochen.
Abhilfe zur nötigen Qualitätssicherung können hier spezielle Siliermittel schaffen, welche eine raschere Stabilität der Silage gewährleisten.
- 1Die mangelnde Verdaulichkeit der unzureichend vergärten Silage führt zu entsprechenden Nährstoffverlusten!
Leistungsverluste und verdauungsphysiologische, negative Auswirkungen sind die Folge!
Um den Zeitraum für eine optimale Vergärung und die damit verbundenen positiven Effekte zu erreichen, muss entsprechender Siloraum zur Verfügung stehen.
Wenn möglich soll der Siloraum so konzipiert sein, dass bei der Silomaisernte ein separater Silo in Verfütterung ist, der dann noch zumindest für diese geplante Zeit ausreicht!
- 1Wenn du mit deinen Siloanlagen diesen Anforderungen gerecht wirst, stehen dir gute Voraussetzungen für eine optimale Vergärung und in weiterer Folge leistungsorientieren Fütterung zur Verfügung!
Falls jedoch dieser Siloraum nicht vorhanden ist...
...noch Futterreserven aus dem Vorjahr vorhanden sind...
...der vorhandene Siloraum jedoch für die neue Ernte benötigt wird...
...gibt es dennoch gute und praxistaugliche Möglichkeiten zur Abhilfe.
Eine Umsilierung von entsprechenden Silagemengen aus dem Vorjahr in flexible Silosysteme, wie Siloschläuche oder auch Maissilageballen können hierfür eine vorübergehende, aber sehr gute Lösung sein.
Auf entsprechende Sorgfalt bei der Manipulation, Verdichtung und Abdeckung ist auf jeden Fall zu achten - der Einsatz von stabilisierenden Silierzusätzen ist empfehlenswert.
- 1Das Umsilieren mag zwar einen gewissen Mehraufwand darstellen, doch dies ist ein kleiner Preis im Vergleich zur Sicherheit, Stabilität und Leistung, die es während der Gärdauer der Hauptsilos bietet.
Optimale Silagequalität ist und bleibt eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Mastrinderfütterung.
Für hochwertige Futtergrundlage und mehr Erfolg in deiner Rindermast!