Futteraufnahme hoch halten – Voraussetzung für gute Leistungen

Rindermast

20. August, 2024
Robert Windauer

Ziel in unserer Mastrinderfütterung ist die maximale Ausschöpfung des Futteraufnahmevermögens der Tiere.

Voraussetzung für eine hohe Grundfutteraufnahme ist, wenn das Futter grundsätzlich zur freien Aufnahme (ad libitum-Fütterung) vorgelegt wird. Für eine effiziente und erfolgreiche Rindermast brauchen wir aber auch die laufende Kontrolle über die Futteraufnahme.

Durch Wiegung im Futtermischwagen oder Errechnung des Gewichtes über das Volumen ist es empfehlenswert die mittlere tägliche Futteraufnahme der Tiere zu ermitteln.

Nehmen die Tiere im Durchschnitt der Mastperiode weniger als ca. 2 % des Lebendgewichtes an Trockensubstanz auf (z.B. 450 kg Stier = ca. 9 kg Futter – TS), dann ist es angebracht, durch verschiedene Maßnahmen zu versuchen, die Futteraufnahme zu erhöhen.

Einige wesentliche Maßnahmen zur Erhöhung der Futteraufnahme sind:

  • Qualitativ hochwertige und schmackhafte Futtermittel einsetzen.
  • Futter täglich frisch verabreichen.
  • Vielseitige, aber möglichst gleichbleibende Futterkomponenten einsetzen.
  • TS-Gehalt der Ration ermitteln – oft sind die Gesamtrationen zu trocken – ev. Wasserzugabe.
  • Ausreichende Zahl von Fressplätzen schaffen – Verhältnis 1:1 bis max.1,5:1.

Weiters gilt es laufend zu kontrollieren, ob die Menge der angebotenen Ration zu viel oder zu wenig war. Entsprechende nötige Anpassungen in Verbindung mit einem konsequenten Barrenmanagement bewirken, dass das Futter von den Tieren, mindestens täglich frisch, ohne Nacherwärmung und in bester Qualität vorzufinden ist.

Futteraufnahme

Meine Empfehlung für eine optimale Futteraufnahme:

"Trogleerzeiten" einführen! Kurz und effizient!

Falls zu viel Futterrest im Barren bleibt empfiehlt es sich die Tagesmenge entsprechend zu reduzieren.

Dieser Futterrest ist täglich zu beurteilen. Ziel ist die Futtermenge so reichlich zu bemessen, dass 1-2h vor der nächsten Fütterung, je nach Grundfutterqualität, ca. 1% Futterrest im Trog bleibt. Das entspricht der so genannten „Trogleerzeit“!

Das heißt, bei 2000 kg verabreichtem Futter darf sich ein Rest von ca. 20 kg je Tag ergeben. Dies sind meist grobe Spindel- und Stängelteile des Silomaises, Grassilagereste oder auch längere Teile aus Futterstroh.

Dementsprechend wird bei der nächsten Fütterung korrigiert. Wichtig ist die Zusammensetzung der Ration möglichst gleich zu lassen - nicht nur die Grundfuttermenge zu verändern, sondern auch das Kraftfutter!

  • Bei zu viel Futterrest ist bei der nächsten Mahlzeit die Menge auf ca. 95 % zu reduzieren. 
    Diese Menge wird beibehalten, bis der Barren wieder leergefressen ist.
  • Im umgekehrten Fall ist bei der nächsten Mahlzeit das Futterangebot auf 105 % zu erhöhen.

Besonders bei heißen Temperaturen ist besonders auf diesen Verlauf und eventuellen Änderungen der Futteraufnahme zu achten.

Gezielte Fütterung, optimale Futtervorlage und laufendes Fütterungscontrolling sind wesentliche Punkte für eine erfolgreiche Rindermast.

Berechnung und optimale Ausrichtung der Rationen schaffen Sicherheit!

Damit´s im Stall ruhig und stabil läuft!


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