Endlich ist es soweit – das Resultat aller Tätigkeiten und Bemühungen! Nun ist es wichtig Ruhe zu bewahren, um nicht im letzten Abschnitt der Produktion Fehler zu begehen, die die Erträge die man vorher aufwändig erwirtschaftet hat, wieder zunichte machen.
Bevor der Mähdrusch gestartet wird, empfiehlt es sich eine Probe zu nehmen und diese zu untersuchen. Es empfiehlt sich ein hochwertiges Feuchtigkeitsmessgerät mit Messzelle zu verwenden. Das Korn wird im Gerät zermahlen und der Wassergehalt bestimmt.
Unbedingt mehrere Messungen durchführen und den Durchschnittswert bilden. Außerdem müssen die Körner sauber sein – Spelzen und Grannenteile müssen aussortiert werden. Die Geräte müssen auch regelmäßig kalibriert werden. Am besten in regelmäßigen Abständen im Getreidehandel Proben messen lassen, mit dem eigenen Gerät auch messen und dahingehend kalibrieren.
Der optimale Erntezeitpunkt ist in der Totreife des Getreides (EC 92) bei einer Kornfeuchtigkeit von unter 14%.
Optimale Erntezeit Getreide Weizen, Gerste
Beim Mähdrusch ist das Druschergebnis laufend zu kontrollieren. Dabei ist insbesondere auf folgende Punkte zu achten:
Es ist Aufgabe und Herausforderung, gemeinsam mit dem Mähdrescherfahrer, diese Punkte zu kontrollieren und die Druscheinstellungen so vorzunehmen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Insbesondere bei verschiedenen Feldstücken mit unterschiedlichen Bonitäten und Lagen sind die Einstellungen entsprechend anzupassen. Auch der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides ist während der Ernte regelmäßig zu kontrollieren.
Wird das Erntegut am Betrieb gelagert, gilt es zu überlegen, wie die Lagerung abgesichert wird. Bei zu hoher Lagerfeuchte besteht die Gefahr der Nacherwärmung und des Verderbens des Getreides. Weiters stellen Lagerschädlinge, allem voran der Getreiderüssler (Kornkäfer) ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
Wenn das Getreide bei hohen Temperaturen eingelagert wird, ist auch zu beachten, dass durch die Abkühlung der Feuchtigkeitsgehalt ansteigt. Eine gute Abhilfe hierbei ist die Belüftung des Getreides.
Zur Sicherstellung der Lagerfähigkeit gibt es die Möglichkeit der Getreidetrocknung oder die Konservierung mittels organischer Säuren, meist Propionsäuregemische. Bei Vorhandensein von Lagerschädlingen lassen sich diese auch mit Insektiziden zum Vorratsschutz kombinieren.
Optimale Erntezeit Weizen, Gerste und Mais
Beim optimalen Erntezeitpunkt von Mais muss je nach Verwendungszweck unterschieden werden.
In der Rinderfütterung spielt die Verwendung als Silomais eine maßgebliche Rolle.
Zum Erntezeitpunkt soll der Mais als Gesamtpflanze einen möglichst hohen Energiegehalt aufweisen, es müssen aber auch beste Voraussetzungen für eine optimale Konservierung gegeben sein. Der richtige Erntezeitpunkt orientiert sich im Wesentlichen am Reifezustand der Körner. Davon hängt auch der Trockenmassegehalt der Gesamtpflanze ab.
Das Ende der Teigreife und ein Gesamt-Trockensubstanzgehalt von 35% gelten als optimaler Richtwert. Die Stärkeeinlagerung im Korn soll weitgehend abgeschlossen sein.
Ein zu hoher Trockenmassegehalt erschwert das Verdichten und erhöht das Risiko von Nacherwärmungen im Silo. Neben der Häcksellänge spielt vor allem die Kornzerkleinerung für die Verdaulichkeit der Maissilage eine wesentliche Rolle, da die im Maiskorn enthaltene Stärke bei angeschlagenen oder ganzen Körnern vom Rind nur teilweise genutzt werden kann.
Bei der Verwendung als Körnermais soll ein Trockensubstanzgehalt im Korn von über 65 % angestrebt werden. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich an der Basis des Kornes, d. h. an der Ansatzstelle des Kornes an der Spindel, eine schwarze Schicht (black layer) erkennen.
Die Ernte erfolgt im Pflückdrusch durch umgerüsteten Mähdrescher mit Pflückvorsatz.
Wie auch beim Getreidedrusch ist beim Maisdrusch auf Verluste, Reinigung und Kornbruch zu achten und durch richtige Maschineneinstellungen zu optimieren.
Unmittelbar nach der Ernte müssen die Körner auf einen Wassergehalt von unter 14 % getrocknet werden - feuchte Körner keimen bereits nach 1 bis 2 Tagen.
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