Einen schönen "Rindermast-Sonntag"!
Wir widmen uns heute dem Thema der richtigen Kraftfutterergänzung über den Jahresverlauf.
Welche Komponenten sollen wir im Bereich des energiebetonten Kraftfutters einsetzen - worauf müssen wir bei der Auswahl achten?
Nachdem Maissilage in der Rindermast eine ganz wesentliche Rolle spielt, ist es ganz wichtig hierbei eine spezielle Besonderheit dieses hochwertigen Grundfuttermittels zu beachten.
Im Laufe der Lagerungsdauer verändert sich die Abbaugeschwindigkeit der Kohlehydrate - vor allem Stärke - in der Maissilage!
In den ersten Monaten nach der Silierung ist ein großer Anteil dieser Kohlenhydrate in langsam wirkender Form vorhanden. Das heißt, dass diese weniger im Pansen, sondern vermehrt erst im Dünndarm abgebaut werden.
Je länger die Silage im Silo lagert, umso "schneller" wird die Energie - umso höher wird jener Anteil, der bereits im Pansen abgebaut wird.

Unser Ziel in einer optimalen Kraftfutterergänzung liegt unter anderem darin, dass wir diese Veränderungen entsprechend ausgleichen um eventuellen Problemen bestmöglich vorzubeugen.
Gerade bei sehr nährstoffreichen und intensiven Rationen besteht ja oft die Gefahr von Pansenübersäuerungen (Acidosen).
Diese werden neben mangelnden Rohfasergehalt in der Ration auch durch einen zu hohen Anteil von Energie im Pansen, den sogenannten pansenabbaubaren Kohlenhydraten begünstigt. ("schnelle Energie")
Im Gegenzug benötigen wir aber auch ausreichend Energie im Pansen, um eine gute Versorgung der Pansenbakterien zu gewährleisten.
Unter anderem kann eine Nichtbeachtung dieser Grundsätze zu einer verstärkten Unruhe im Stall beitragen.

Um die, sich verändernde Maissilage in der Gesamtration zu berücksichtigen, können wir mit einer richtigen Auswahl der Kraftfutterkomponenten hier entsprechend reagieren.
Beim Einsatz von Getreide, allen voran Weizen, müssen wir beachten, dass darin sehr viel "schnelle Energie" vorhanden ist.
Körnermais hingegen hat sehr wenig pansenabbaubare Kohlenhydrate und bringt somit mehr "langsame Energie".
Das richtige Verhältnis von "langsamer" und "schneller" Energie sichert eine stabile Verdauung, eine passende, optimale Versorgung der Pansenmikroben und sorgt in weiterer Folge für energiemäßig optimal versorgte Tiere.
Und nur mit gut versorgten, ausgeglichenen und ruhigen Tieren haben wir die Chance auf beste Leistungen.
Für heute wünsch ich dir noch einen schönen Sonntag und weiterhin viel Erfolg im Stall!
Schöne Grüße
Robert Windauer
Landwirt Masterclass