Heute geht es um die Möglichkeiten der Sicherung der Versorgung unserer Mastrinder - auch bei extremen Bedingungen!
Tiefe Temperaturen und Dauerfrost stellen für unsere Tiere an und für sich kein großes Problem dar. Unsere Herausforderung liegt darin, in solchen Phasen auch eine gute Versorgung in allen Bereichen sicherzustellen.
Und das betrifft eben im Konkreten viele Bereiche - wie zum Beispiel Entmistungsbereich, Stallklima, Fütterung und Wasserversorgung.
Bei der Fütterung ist jedenfalls darauf zu achten, dass weder Schnee und keinesfalls Eisbrocken vorgelegt werden dürfen.
Dies ist umso wichtiger, je jünger und damit empfindlicher die Tiere sind.
Gerade in Kältephasen, wie wir sie derzeit in weiten Gebieten vorfinden bedarf es im Stall einiger Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherstellung der Wasserversorgung.
Nicht isolierte Tränken und Leitungen frieren nach Unterschreitung des Gefrierpunktes sehr schnell ein. Eine sichere Wasserversorgung im Winter beginnt schon mit der frostsicheren Verlegung der Wasserzuleitung in ausreichender Tiefe außerhalb und innerhalb des Stalles.
Um die wasserführenden Leitungen im Stall zu schützen haben sich Ringleitungen mit laufender Wasserzirkulation sehr gut bewährt.
Integrierte Heizaggregate lassen die Rücklauftemperatur nicht unter den eingestellten Wert fallen und sichern damit die gesamten Leitungen - bis hin zu den Tränkeventilen.
Um das stehende Wasser in den Tränkebecken ebenfalls vor Frost zu schützen, stehen beheizbare Ausführungen dieser zur Verfügung.
Ob dies notwendig ist, muss dann individuell abgewogen werden.
In vielen Ställen ist bereits die Ringleitung mit Begleitheizung ausreichend.
Dies alles sind jedoch Maßnahmen, die im Vorhinein zu treffen sind.
Was können wir tun, wenn´s dann schon soweit ist - und wir keine solche Anlage installiert haben.
Als Sofortmaßnahme gilt es erstmal die Leitungen auf schnellstem Wege wieder aufzutauen - warmes Wasser drüber - und etwas Geduld...
Als folgende einfache Maßnahme zur Frostsicherung bewähren sich entsprechende Rohrbegleitheizungen mit Thermostat.
Die wasserführenden Leitungen werden dabei von elektrischen Heizbändern umgeben. Diese sollen dabei nicht direkt auf Kunststoffrohren aufliegen. Eine Umwicklung des Rohres mit Metallfolie, oder -klebeband aus Aluminium zur besseren Wärmeleitung ist empfehlenswert.
Um die Wärmeleistung bestmöglich zu nutzen ist eine anschließende Wärmedämmung um das Rohr nötig.
In weiterer Folge ist ein Schutz von Heizung und Isolierung vor den Tieren und deren eventuellem Verbiss ratsam und auch nötig.
Keineswegs als direkte Empfehlung, jedoch als weitere Möglichkeit der Frostsicherung von Wasserleitungen können wir - wohlgemerkt, als Übergangslösung - an den Leitungsenden für einen regulierten, ganz geringfügigen Wasserausfluss sorgen.
Wasser in Bewegung gefriert viel langsamer als stehendes.
Wichtig zu beachten ist bei dieser Variante zum einen der erhöhte Wasserverbrauch! Andererseits ist es auch unbedingt notwendig für einen geregelten Abfluss zu sorgen, der die Tiere nicht beeinträchtigt.
Der vorhandene Güllelagerraum ist bei dieser Variante auch unbedingt zu berücksichtigen!
Wie gesagt - keine Dauerlösung - aber für sehr kurze Phasen extremer Kälte unter Umständen eine gute Kompromisslösung.
Unabhängig von Jahreszeit und vorherrschender Temperatur ist auf eine regelmäßige Kontrolle der Tränken besonderes Augenmerk zu legen!
Kontrolle auf
mangelnder Wasserfluss
Frost
Futterreste
Kot
Harn
andere Fremdstoffe
Die Kontrolle der Tränken zur Routine machen - zumindest bei jeder Mahlzeit!!
Für heute wünsch ich dir noch ruhigen und erholsamen Sonntag! ...mit sicherer Wasserversorgung!
Robert Windauer Landwirt Masterclass
In unserem Tuning Plan analysiere ich deinen Betrieb und gebe dir einen Schritt-für-Schritt Tuningplan an die Hand. Wir können dort alle oben angeführten Bereiche der Rindermast optimieren.